Mittwoch, 1. Juni 2011

Intermezzo 3 – Deep Club - doch noch was Peinliches

Jetzt muss ich aus aktuellem Anlass den Blog Eintrag über das WE in Shanghai unterbrechen. Gestern abend war ein Teil des Teams im Nachtleben von Shijiazhuang unterwegs. Nach einem koreanischen Barbacue – dazu dann mehr in einem folgenden Blogeintrag – gingen wir in den „Deep Club“.

Nein, daß ist kein Rotlichtschuppen, sondern eine modern aufgestylte Diskothek nach westlichem Vorbild. Die Lautstärkeregler in dem Schuppen wurden im Auftrag der örtlichen Ohrenärzte und Hörgeräteakustiker im Rahmen einer Jobsicherungsoffensive entfernt.
Der Bass auf Level „Herzrhythmusveränderung“ eingebrannt und der Spass kann losgehen.

Nach dem die einheimische Bevölkerung kurz vorgeführt hat, daß auch in chinesischen Discos Schlägereien zum üblichen Gesamtbild gehören (nicht mit ausländischer Beteiligung oder Verwicklung), stand dem lustigen Abend nichts mehr im Wege.

Neben dem üblichen Bauchfrei der Herren und einer Heerschaar getunter, junger Mädchen (sehr hübsch!) mischten wir uns unter. In China kremplen sich die Herren gerne mal T-Shirt oder Hemd nach oben, wenn es einem warm wird. Das ist echte Gleichberechtigung, egal ob 6-Pack oder Bierbauch, wenn es warm wird, wird der Stoff aufgerollt.

Die Musik würde ich als Mischung aus 80er EuroBeat mit vereinzelten HipHop Beimischungen und House-Einlage beschreiben. Wenn nicht hier und dort ein paar GoGos ablenken würden, würde man merken, daß sich einem die Ohren zu Blumenkohl verwandeln. Vielleicht kann mal jemand bei einer Plattenfirma darüber nachdenken an dieser Stelle Entwicklungshilfe zu leisten und ein paar europäische Top-DJs hierher versenden?

Zwischendurch kommen noch ein paar lokale Discoschlager-Sänger mit "Trendy-Frisur" zum Einsatz und trällern ein paar chinesische Schnulzen, während das Discovolk mit Leuchtestäbchen dazu wedelt. Ein „Künstler“ traute sich an einen BackStreetBoys Song heran, den man an der Musik erkannte und mit viel gutem Willen auch am Refrain. Also bitte nicht nur Top-DJs sondern zusätzlich Top-Englisch-Lehrer schicken.

Und dann.... bin ich kurz in Ohnmacht gefallen....

Aus den Lautsprechern dröhnt es plötzlich:“Die bunte Kuh“ von Markus Becker! ARGH! Das darf nicht wahr sein... Die chinesiche Meute tobt dazu - und ich wette, daß nicht einer in dem Laden wusste, worum es in dem Lied geht... ausser leider mir! (Schamesröte!)
"Wie macht die bunte Kuh?
Die bunte Kuh macht muh!
Und wenn du an die Hörner fasst,
macht sie die Augen zu!

Wie macht die bunte Kuh?
Die bunte Kuh macht muh!
Denn wenn sie nicht gemolken wird,
dann gibt sie keine Ruh'!"

 Mir fehlen auch am Folgetag noch die Worte und daher endet dieses Blogintermezzo an dieser Stelle!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen