Dienstag, 31. Mai 2011

Wir wurden Shanghai-ed!

Unser letztes Wochende verbrachte das CSC Team aufgeteilt in 2 Gruppe - eine Gruppe fuhr ins historische Xian und die andere Gruppe -Duli, Dan, Carlos, Mukul und ich - machten uns auf den Weg nach Shanghai!

Mit einem lauten "Zurück in die Zukunft!" machten wir uns auf den Hort unserer Gastlichkeit, Motel 168, in Richtung Flughafen Shijiazhuang zu verlassen. Wie immer mit leichter Verspätung, aber immerhin rechtzeitig.
In dem für uns kaum noch beängstigenden Fahrstil ging es ab und unser 2-Taxi Korso setzte uns vor dem Checkin ab. Nachdem wir einen vorderen Platz in der Warteschlange erwischten und die Dame mit fliessendem Englisch verkündete uns alle zusammen in einer Reihe zu platzieren waren wir freudig überrascht. Die Freude verschwand ziemlich zügig bei mir, nachdem der Satz " There is a problem with your Passport" fiel.

Ich musste also raus aus der Schlange und ran an den Service-Counter, wo der freundliche Mann ohne Englischkenntisse mir umständlich vermittelte, daß ich jetzt 20 Yuan zahlen müsste und er dafür eine falsche Zahl in der meinem Flugticket zugeordneten Passnummer korrigieren würde. Meine entsetzte Nachfrage, ob mich dann erneut an der, mittlerweile auf ca 20m angewachsenen, Warteschlange neu anstellen müsste, verneinte er zu meiner Erleichterung.

Nachdem wir durch die Sicherheitskontrolle gekommen waren - neu war, daß in China auch Männer von einer Sicherheitsbeamtin abgetastet werden (?) - kamen wir zur Entscheidung, daß wir uns für die zu zahlenden 20Yuan einen kleinen Spass erlauben sollte. Mukul rief Lucy (unsere gute abv Seele) an und erklärtre ihr bierernst, daß man mich aufgrund eines Problems mit dem Pass abgeführt habe, den Pass und Mobiltelefone abgenommen hätte und man jetzt also am Flughafen feststecke. Man konnte die Aufregung am Ende der Leitung förmlich spüren und wir bissen uns alle mordmässig auf die Zunge, um nicht laut rauszuprusten. "Da kommt jetzt grade ein Sicherheitsbeamter, der mit der dir sprechen will, Lucy!" und Mukul reichte das Mobile an Dan, der ein kurzes "Wei!" in die Muschel hustete. Und dann brach ein Sturm in Mandarin los und wir konnten uns nicht mehr halten vor lachen... Lucy erkannte das dann auch - wir hätten uns eine Webcam gewünscht, um Ihr Gesicht zu sehen.

Unglücklicherweise war der Spass für uns in Bezug auf den Flug dann zu Ende - und der Rest der Welt hatte mehr Spass als wir.

Brauchen die in Frankfurt am Flughafen auch so viele Helfer
für einen einzigen Flieger?

Eigentlich ganz vertrauenserweckend, der Flieger!

Der Sitzabstand in der einzigen Passagierklasse war für Menschen über 1,70m Körpergrösse irgendwie unpassend. Gott sei Dank dauert der Flug nur 90 min... also Augen zu und durch!

Wenn Sie Ihre Beine richtig falten, dann passen Sie auch in den Sitz!
Wie Sie allerdings wieder herauskommen, ist ihr Bier!


Leider war der Wunsch nach Augen zu ein sehr flüchtiger, denn kaum war der Flieger in der Luft brach ein Dauerschwall in chinesischer Sprache und voller Lautstärke durch die PA-Anlage! Wir haben bis heute nicht die leiseste Ahnung was da durch den Klipper schallte, aber wir tippen darauf, daß man dort die Tageszeitung vorgelesen hat. In einer wenige Minuten dauerten Ruhephase - anscheinend waren die Lautsprecher überlastet, hastete die Flugbegleitung durch den Gang und verkaufte Getränke und dubiose Speisen.
Als uns fast die Augen zufielen und wir den Rest des Fluges verschlafen wollten, TADAHHH! Shopping-TV Live im Flieger! Ein weiterer Schwall chinesicher Warenanpreisung donnerte durch das Fluggerät und machte jeden Versuch Ruhe zu finden unmöglich. Wir rätseln heute noch gemeinsam, ob die Moderatorin der fliegenden Kaffeefahrt irgendwann mal Luft geholt hat oder ob sie tatsächlich 20min ohne Pause und Luftholen durchreden konnte.
Die chinesische Meisterin im Schnell-Ausdauer-Warenanpreisungs-Reden!

Die Lobpreisung von Nasen-Ohr-Haartrimmern, Herren-Elektro-Rasierer, Föhn und 2 weiteren für den unbedarften Flugpassagier unerkennbaren elektrischen Geräten fand erst mit der Ankündigung des Landeanflugs ihr Ende.

Das Image der Billigfluglinie "Spring Airlines", die uns nach Shangha bringen sollte, einer Ewig-jeder-Flug-mit-Verspätung-Airline können wir nicht bestätigen - unsere Flüge waren pünktlich wie man nur sein kann.
Allerdings aufgrund der Rahmenbedingungen würde ich niemanden ernsthaft zu dieser Linie raten, wenn man einen entspannten, ruhigen, für ausgewachsene Menschen geeigneten Flug erwartet. Für uns war es zu spät....

Und ja... der Rückflug war genauso, nur falls einer fragen will....


Fortsetzung folgt!

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