Sonntag, 15. Mai 2011

Blogger geht wieder?

Aloha all Ihr Lieben!

Blogger geht wieder! Die letzten Tage war ich von der Aussenwelt abgeschnitten, zumindest hatte ich das Gefühl. Das die Online-Verbindung in unserem Motel Palast nur von wackeliger Konsistenz ist, die gelegentlich auch zur dauerhaften oder gar permanenten Abwesenheit (www interruptus continuum) neigt, ist das Team ja mitttlerweile gewohnt. Hier bekommen wir die harte Lektion zum Erlernen asiatischer Gelassenheit - manche Menschen würden auch von Gleichgültigkeit sprechen - beigebracht.

Das uns dann in den glorreichen kostbaren Minuten mit Zugang zur Welt ausserhalb Chinas auch noch die Fa. g**gle im Stich lässt war dann mehr als enttäuschend. Aber jetzt geht es wieder!

Da mich die ersten Beschwerden erreicht haben, was denn hier los sei, schreibe ich mal wieder ein paar Zeilen.

11 Mai 2011:
Morgens wurden wir von unseren "Klienten" am Hotel abgeholt und zu einem Planungsgespräch in die Uni gebracht. Wir hatten uns getraut, darauf zu bestehen uns das Gelände anzusehen, bevor wir dort vortragen sollten. Nach kleiner Teekunde - man muss "4 mal geniessen": den Rahmen (meint das zukünftige Behältnis des zu erstellenden Teegetränkes), den Tanz der Teeblätter beim Eingiessen, den Duft und zum Schluss den Geschmack des Tees. Letzterer wäre ganz nett gewesen, wenn man nicht dauernd die Blätter hätte auspucken müssen. Mögen denn Teebeutel auch nicht so toll für den Geschmack sein, wenn kein Teesieb da ist, sind sie eine geile Erfindung. Oder das war das 5. Geniessen: Kauen, auf den unerwartet im Mund landenden Teeblättern.

Campus Impressionen:





Hier die Eingangshalle zur "School of Economics and Business":

Und zum Schluss der Hörsaal, indem wir am 21 Mai vor den Master Studenten eine Präsentation halten sollen:


Mangels Internet Verbindung im Hotel und drigenden Bedarf an Download Kapazitäten haben wir das IBM Office ein Shijiazhuang aufgesucht. Ein kleine Bürofläche im 17. Stockwerk eines Hochauses, dafür aber nur 2 Blocks weit weg. Nachdem wir eingelassen wurden, trudelten nach und nach noch weitere Team Kollegen auf der Suche nach Bandbreite - die hier seltener ist als der heilige Gral - ein. Mit der Security Lady vor Ort konnten alle Ausweise freigeschaltet werden. Ausser meinem. Die deutsche Gründlichkeit hat mal wieder zugeschlagen - wir haben andere Ausweise als der Rest der Welt. Leider lässt der Ausweis technisch nicht zu, mich für die Lokation freizuschalten. Schade aber auch....

Dafür gab es eine schöne Aussicht:


Abends waren wir dann HotPot essen. Eine nette Spezialität, bei der in der Mitte des Tisches eine mächtige "Urne" versenkt wird, in der ein Feuer lodert. Aussen hat es eine Art Kranz, der mit Brühe gefüllt wird und die dann vor sich hin kocht. Dort hinein schmeisst man dann sein Essen und wenn man meint es sei gar, rein die Stäbchen und rausgefischt. Vorausgesetzt man findet dann das noch wieder, was man in die Brühe warf. Hat was von Fondue in XXL. Gekocht/Gegart wird alles, was entfernt irgendwie essbar ist (oder mal sein könnte/gewesen war). Dann mischt man sich aus ca 30-40 Zutaten noch eine nette, eigene Würzmischung, in die man das gekocht Essen eintunkt und dann verzehrt. Leider keine Fotos von mir, da ich zum Essen die Cam nicht mit dabei hatte.

Rede ich eigentlich zuviel vom Essen hier?

12 Mai 2011

Langsam wird es ernst und wir müssen noch schwer was an der Präsentation tun. Egal ob mit oder ohne Netzzugang. Mittags waren Dan und ich in der Shijiazhuang Version des Vai**ano! Nur lustiger...



Man kauft am Anfang eine Karte und lädt diese mit Guthaben auf. Danach wählt man an einer beliebigen Station sein Essen, es wird von der Karte ein entsprechender Betrag abgebucht und dann wird es frisch gekocht. Anbei ein kleiner Auszug aus der Speisekarte:

 


Nachdem die Bestellung gemeistert war, erhielten wir zu unserer Überraschung folgendes hier:


Wirklich überraschend war nicht, was wir bekamen, sondern das es echt gut geschmeckt hat. Mangels englischer Speisekarte, Beschreibung geschweige denn Fotos (der bestellbaren Essen) hatten wir sowieso keinen Plan, was wir denn überhaupt bestellen. Im Endeffekt gab es ein vegetarisches Reisgericht mit Pilzen und Paprika, einmal Huhn mit Reis und etwas Chili und ein paar Schweinefleisch Gemüse Taschen (Dumplings). Das ganze Mahl inkl Getränke war zum rekordverdächtigen Preis von 3 Euro zu haben.

Am frühen Abend sind wir dann zum Einkaufen in ein lokalen Supermarkt französischer Abstammung gefahren. Das man hier dem Taxi Lenker die Adresse auf chinesisch zeigen soll, hatten wir alle im Griff. Einfach den Werbeprospekt vom letzten Einkauf mitgenommen und fröhlich dem Chauffeur unseres Vertrauens gezeigt. Tja... ein Taxi kam an... das andere auch.... aber leider erst 20 min später und zum 4 fachen Preis. Die können hier nicht nur kein englisch, sondern auch ihre eigene Schrift nicht lesen. Obwohl sauber im Prospekt gedruckt. Das man trotzdem hier frei Auto fahren lässt, wundert dann aber doch nicht.
Der Verkehr ist so eine Sache.... Die Markierungen auf der Strasse sind wohl nur da, weil niemand weiss was man sonst mit der Farbe machen sollte. Signalwirkung oder ordnenden Charakter haben die Hinweise zum Fahrverhalten keine. Auch die Ampeln sind scheinbar eher als Lichtorgel gedacht, für den Fall das jemand die Kreuzung mal für eine 70er Jahre Discoparty misbrauchen will. Dürfte die kürzeste aller Parties werden, da die Teilnehmer ziemlich zügig von irgendwas überfahren werden dürften - besonders diejenigen die zu Fuss dabei sind. Die einzige gültige Verkehrsregel scheint zu lauten: Das größere Fahrzeug hat immer Vorfahrt. IMMER! OHNE AUSNAHME! Egal was die Ampel zeigt -> Fussgänger sind fast Freiwild, weil sie keine Räder und Motoren haben. Und wenn grade keine Fahrspur Platz für mich hat, dann annektiere ich halt die Gegenfahrbahn.... besonders spannend, da man das auch auf Autobahn-ähnlichen Strassen beobachten kann. Dirty Harry hätte seinen Spass gehabt!

Ach so... zurück zum Einkaufen.... das ging ganz gut und der Supermarkt war schön ausgestattet. Schön ausgestattet hatten dann auch wir uns... :-) Somit haben wir jetzt immer einen Schlummertrunk im Haus und sind nicht vom hiesigen Verkaufsautomaten mit undefinierbaren Getränken angewiesen...

Bis bald....



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