Dienstag, 24. Mai 2011

...Gedanken zwischendurch...

Ich bin immer wieder verwundert über die Fähigkeiten der asiatischen Bevölkerung Sinneseindrücke auszublenden bzw. abzuschalten. Es ist und bleibt mir ein absolutes Rätsel, wie das funktionieren kann.

  1. Lärmresistenz – Egal wo man läuft geht oder steht, es dröhnt. Und alle Aisaten haben anscheinend hierbei eine Verbindung zur IT. Sie denken digital in 2 Zuständen: Ausgeschaltet oder Angeschaltet bei voller Lautstärke! (Gleiches gilt wohl auch für Klimaanlagen – wenn die AC angeschaltet wird muss der Regler auch auf +3° Celsius stehen) Und niemand stört es bei dem Lärm sich zu unterhalten. Zu meinem Erstaunen scheinen sich die Leute auch wirklich zu verstehen. Lernt man in China in der Grundschule schon Lippenlesen? Keine Ahnung. Immerhin schaffe ich es mit der ewigen Huperei klarzukommen – das nehme ich mittlerweile nicht mehr wirklich wahr.

  2. Geruchsingonranz – Oh Mann! Es ist echt nicht mehr feierlich welche Gerüche einem hier in die Nase geblasen werden. Da ist der ständige Zigarettenqualm noch das kleinste Übel – besonders wenn man nach der morgendlichen Joggingrunde vom Stadtsmog in den Hotelaufzug wechselt, der dann eine Luft hat wie vor ein paar Jahren noch in jedem guten deutschen Club morgens um 04:30 Uhr. Aber was da aus dem Loch in der „Fressgasse“ kam – siehe vorherige Blogeinträge – unglaublich! Da kriegt man selbst mit Kurzhaarfrisur einen Minipli! Übertroffen wir das nur noch von den „Public toilets“ - manchmal auch „Happy Place“ genannt. Woher das mit dem Happy kommt kann ich mir denken, jeder Mensch, der da heile wieder raus kommt, ist unglaublich „happy“. Man verspürt den Drang nach Desinfektion der Schuhsohlen und Hände – trotz das man nichts angefasst hat. Ich vermute auch, daß man dort die Räumlichkeiten dunkel hält, weil man gelegentlich die Bakterien oder ähnliches als Film über allem mit blossem Auge sehen könnte. Und immer wieder hier oder da weht es einem in die Nase, daß es selbst den harten Zeitgenossen ordentlich würgen lässt.

Ansonsten einfach mal nur ein paar Bilder vom Strassenmarkt mit Tieren, um die Ecke vom Hotel, wo wir uns mit frischem Obst versorgen:







Interessant ist weiterhin auch die exotische Auswahl an Speisen. Beim Dinner letzten Donnerstag konnte ich einige meiner Team-Kollegen zu „Schweineohr“ überreden – diesmal die echten Öhrchen vom Borstenvieh. Kalt, wie Aufschnitt serviert.

Echtes Schweineohr als kalter Aufschnitt! Yummy?!?



Was sich als ziemliche Enttäuschung entpuppte: Schmeckt irgendwie nach gar nichts, ausser der Würzmarinade obenauf. Der Spass beim Essen war auch eher zweispältig: knorpelig und fleischig in einem. Die anderen Köstlichkeiten wie Dumplings vom Esel waren dann wohl noch zu exotisch. Immerhin hat Lucy uns angeboten, Denis und mich in den nächsten Tagen in ein Restaurant zu bringen, indem etwas „aussergewöhnliche“ Spezialitäten serviert werden. Ich bin mir ziemlich sicher, daß Denis und ich dort allein mit Lucy landen werden. Aber ich sage mir: Wenn man mal hier ist, der Auftrag lautet: „Get the local experience of a different culture and food as well as get out of your comfort zone!“ dann machen wir das. Und wenn man das mal möchte, wo dann besser als in China?

Oh ja... und bevor einer meint, wir hätten hier einen  lockeren Ferientrip, nein, hier wird kräftig gearbeitet!
Carlos (Brasilien), Dan (USA) und Susanna (Kanada)

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